Die goldene Stadt
die Stadt aus dem Gold des Glaubens an die Liebe Jahwes zu seinen Geschöpfen
im weissen Gewand des ewigen Lebens aus der Liebe Jesu zu seiner Braut der Gemeinde
durch die Augensalbe der lebendigen Wahrheit Jesus
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1 Der Garten
1.1 Im Anfang
1.1.1 Adam
1.1.1.1 Der erste Sabbat
1.1.1.2 Eine Aufgabe
1.1.2 Tage der Erkenntnis
1.1.2.1 Ein Versprechen
1.1.2.2 Teil eines Ganzen
1.1.3 Die Gefährtin
1.1.3.1 Zusammengeführt
1.1.3.2 Gemeinsame Freude
1.2 Disharmonie
1.2.1 Der Neider
1.2.1.1 Unverstanden
1.2.1.2 Spaltung
1.2.1.3 Rebellion
1.2.2 Zweifel
1.2.2.1 Schlechter Umgang
1.2.2.2 Die Wahrheit
1.2.2.3 Versuchung
1.2.3 Abfall
1.2.3.1 Erkenntnis
1.2.3.2 Schuld
1.2.3.3 Urteil
2 Ausgeschlossen
2.1 Änderungen
2.1.1 Allein
2.1.1.1 Verraten
2.1.1.2 In der Pflicht
2.1.1.3 Die Tierwelt
2.1.1.4 Der Sabbat
3 Die Nachkommen
3.1 Erfahrungen
4 Ein langes Leben
1 Der Garten

Alles um ihn her war. So wie er selbst. Der ewige Schöpfer, Jahwe, war in allem was ihn umgab. Nichts war ohne den Schöpfer. Jahwe nannte ihn Adam.

1.1 Im Anfang

LandschaftAlles war Adam vertraut weil er in allem den Geist Jahwes erfuhr dem sein eigenes Wesen glich. Die Schöpfung mit allen Geschöpfen schien wie ein großes Bild das den Geist Jahwes darstellte. Wenn man auch nur einen mikroskopischen Teil des Bildes betrachtete sah man doch alles. Und wenn man in den Kosmos hinaussah sah man wieder den vollkommenen Geist und die Liebe Jahwes.

1.1.1 Adam

Wenn Adam seinen eigenen Körper betrachtete, fand er wohl geformte Glieder und perfekt funktionierende Organe. Alles was er wünschte konnte Adam damit erreichen. Er konnte jeden Ort auf seinem Heimatplaneten besuchen; jedes Geschöpf verstehen und mit ihm Gemeinschaft pflegen. Er konnte alles wahrnehmbare erkennen. Unabhängig von Größe, Art oder Entfernung.

1.1.1.1 Der erste Sabbat

Am Abend des ersten Tages den Adam erlebte begann der Sabbat. Das war der Tag der sieben Wochentage den Jahwe besonders stellte weil er an diesem Tag das erstemal mit seiner vollkommenen Schöpfung Gemeinschaft hatte. Dieser siebte Tag und alle darauf folgenden siebten Tage trugen den herausgestellten Segen und die Heiligung des Schöpfers. Adam erlebte an seinem ersten Sabbat den Segen der tiefen Liebe des Schöpfers zu seinen Geschöpfen. Die Schöpfung heiligt den Schöpfer an diesem Tag indem sie allein auf seine Gaben und sein Werk sieht.

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1.1.1.2 Eine Aufgabe

Adam hatte schon gleich nach dem ersten Sabbat damit begonnen den Garten, den Jahwe ihm als gemeinsamen Aufenthaltsort gegeben hatte, zu bebauen. Er schuf besondere Gruppierungen von Pflanzen, Bäumen und Wasserläufen um sich an der neuen Schönheit zu erfreuen. Damit erreichte er auch den Aufenthalt besonderer Tiere im Garten die er gerade gerne beobachtete und mit ihnen Gemeinschaft pflegte.

Jeden Abend sprach er mit Jahwe im Garten über seine Eindrücke und Erfahrungen die er an diesem Tag gesammelt hatte. Jahwe hatte Freude daran zu sehen wie Adam seine Schöpfung verstand. Heute erzählte Adam: "Den ganzen Tag habe ich im großen Wasser verbracht. Ich bin mit den Geschöpfen meiner Größe geschwommen, die es lieben im Wasser zu spielen und gemeinsam durch das Wasser zu pflügen um dann voll Freude heraus und durch die Luft zu springen. In ihnen fand ich deine Freude an der Gemeinschaft. Wir begegneten dann ihren Brüdern die viel größer sind als diese. Mit Ihnen bin ich eine längere Strecke unter Wasser gewesen bis nur noch wenig vom Licht der großen Leuchte spürbar war und ich alles nur noch nach der Wärme und den singenden Tönen aufnehmen konnte. Dort teilte ich mit ihnen die unerschütterliche Ruhe deiner ewigen Schöpfung. Auf dem Rückweg in den Garten freute ich mich der lebensspendenden Strahlen der großen Leuchte die du geschaffen hast und lag eine Zeit mit dem kräftigen gemütlichen Geschöpf mit der weiten, flauschigen Mähne zusammen. Wir beobachteten das Spiel einiger fliegender Geschöpfe im Wind. Ich empfand deine Majestät aufgrund deiner Kraft und deinen Willen zur Freiheit deiner Geschöpfe. Hierhin begleitet hat mich eine Herde deiner Geschöpfe, die es lieben mit ihren festen Hufen schnell und lange gemeinsam zu laufen. Ich empfand die vielfache Schönheit der Bewegung in deinem Schöpfungswerk."

An diesem Abend fragte Jahwe: "Wie ist dein Name?" "Du hast mich Adam genannt." Antwortete er mit dem Wissen das sein Schöpfer keine Frage ohne Sinn stellt. "Ich habe dich Adam genannt weil ich dich nach meinem Vorbild geschaffen habe. Deshalb sollst du Teil an meiner Schöpfung haben indem du allen Geschöpfen des Himmels, der Erde und des Wassers Namen gibst." Bestimmte Jahwe Adam, den dies mit großer Zufriedenheit erfüllte. Das war eine Aufgabe die genau seinen Wünschen und Vorlieben entsprach. Er würde sie mit all seinem Geschick und Eifer zu erfüllen suchen.

Adam wollte gleich mit den Geschöpfen des heutigen Tages beginnen: Die lustigen Schwimmer vom Morgen sollten Delphine heißen. Die mächtigen Taucher in der Ruhe der Tiefe sollten Wale genannt werden. Löwe war der Name für das majestätische und Pferde der Name für die ausdauernden Läufer. Die Tiere die es perfekt verstanden die Winde für ihren Gleitflug zu nutzen hießen seit diesem Tage Adler.

Von nun an war es für Adam eine weitere Freude täglich neue Geschöpfe kennen zu lernen, ihr Verhalten in ihrem Umfeld zu beobachten und für diese Namen festzulegen. Damit erfüllte er, das Geschöpf, seinen Anteil an der Schöpfung, den Jahwe ihm zugewiesen hat. Jahwe hatte seine Freude daran wie Adam sein Schöpfungswerk auf seine eigene Weise erschloss und diese Freude teilten Schöpfer und Geschöpf bei ihren Zusammentreffen im Garten. So wie Eltern und Kinder in Vertrauen und Liebe.

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1.1.2 Tage der Erkenntnis

ElefantenFür Adam war auch die Beobachtung des Verhaltens der Tiere eine Offenbarung des Geistes Jahwes. Da waren die kräftigen, behäbigen Tiere mit der zähen grauen Haut, dem praktischen und zugleich lustigen Rüssel und den mächtigen Stoßzähnen. Diese lebten immer in Herden miteinander. Adam hatte sie Elefanten genannt. Eine besonders große Art die behaart war nannte er Mamuts.

1.1.2.1 Ein Versprechen

Die Elefanten teilten alles miteinander und halfen einer dem anderen wenn das nötig war. Adam brauchte nie die Hilfe eines anderen Geschöpfes weil seinen körperlichen und geistigen Fähigkeiten keine Grenzen gesetzt waren. Was er erreichen wollte, konnte er auch erreichen indem er die dazu notwendigen Mittel und Methoden herausfand. Das war bei den Tieren anders. Über die von ihrem Schöpfer gesetzten Möglichkeiten konnten sie nicht hinauskommen. Das wollten sie auch nicht. Dennoch war es auch für Adam natürlich, manchmal Tieren zu helfen Schwierigkeiten leichter zu überwinden oder ihnen neue Wege zu zeigen.

Die Elefanten hatten in ihren Herden immer eine Rangordnung. Das fähigste Tier leitete die Herde zu den angenehmsten Gegenden des Planeten. Andere sorgten dafür das alle die Vorgaben des Leittieres richtig verstanden und ausführten. Jedes Tier füllte den Platz aus, der seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprach. Die Herde bildete eine vollkommene Harmonie die sich wiederum in die Harmonie der gesamten Schöpfung ein passte.

Wie alle Lebewesen, starben auch die Elefanten. Jedes Tier war bis zum Ende seiner Lebenszeit imstande alle Dinge zu tun die für den Tagesablauf und seine Aufgaben in der Herde notwendig waren. Alte Tiere waren nicht mehr so beweglich wie die jüngeren, dafür hatten Sie viel mehr Ortskenntnis und Erfahrung in der Futtersuche. Ihre Aufgaben veränderten sich so zu Ausbildung und in den sozialen Bereich. Wenn die Zeit gekommen war zu sterben, kümmerte sich die Herde besonders um das sterbende Tier und es tat seinen letzten Atemzug friedvoll in der Harmonie der Gemeinschaft.

Adam hatte das des öfteren schon beobachtet und fragte Jahwe eines Abends: "Ich habe die Veränderungen in der Lebensspanne der Tiere beobachtet bis dein Lebensodem sie eines Tages verlässt und ihr Körper in den großen Lebenskreislauf zurückgeführt wird. Wird das eines Tages auch bei mir so sein?" Jahwe fragte Adam: "Was geschieht mit dem gestorbenen Tierkörper?" Adam hatte das genau beobachtet und antwortete: "Der Körper trennt sich in verschiedene Bestandteile die dann verschiedenen anderen Lebewesen als Nahrung dienen. Sterben diese Lebewesen, wiederholt sich das ganze. Bei der Zeugung neuer Lebewesen spendest du deinen Lebensodem. So ergibt sich ein großer Kreislauf an dem auch die Pflanzen und alle anderen Lebewesen beteiligt sind. Deine Schöpfung gestaltet sich so immer neu und bleibt doch so wie du diese eingerichtet hast." Jahwe erklärte Adam: "Die Schöpfung dient dazu meine Liebe meinen Kindern darzustellen. Du und alle himmlischen Lebewesen sind nach meinem Bilde geschaffen. Ihr werdet meine Kinder genannt. Deshalb habt ihr Teil an mir und sollt bleiben."

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1.1.2.2 Teil eines Ganzen

Diese perfekte Organisation und vollständige Aufgabenerfüllung in Harmonie, konnte Adam besonders eindrucksvoll bei sehr kleinen Tieren mit sechs Beinen und einem wirklich sehr ungewöhnlichen Körperbau beobachten. Er nannte sie Ameisen. Sie lebten in Gemeinschaften von einigen zehntausend bis Millionen Mitgliedern. Und jedes Tier hatte seine genau erkannten Aufgaben. Die Ameisen bauten sich eigene Wohnhügel aus Erde und Pflanzenteilen. Oder andere lebten in Nestern die sie in Bäumen gebaut hatten. Wieder andere zogen in großen Gemeinschaften über Land und verweilten nur für die Eiablage und Aufzucht ihrer Nachkommen einige Wochen an einem Ort bevor sie weiterzogen. In der Gemeinschaft der Ameisen fanden sich regelmäßig Geschöpfe anderer Art. Auch diese verbesserten das Leben der Gemeinschaft und nutzten die Dienste der Ameisen für ihr eigenes Leben.

Es gab einzelne Tiere die für die Eiablage zuständig waren, kurzlebige, geflügelte Männchen zur Befruchtung der Eier und viele Arbeiterinnen mit den unterschiedlichsten Aufgaben: Nahrungsbeschaffung, Nestbau, Vorratshaltung, Gebietserkundung und Nachrichten Übermittlung. Wenn Adam das Treiben an und in dem Ameisenbau betrachtete konnte er erkennen wie hinter jeder Aktivität einer jeden Ameise ein Beitrag zum gemeinsamen Werk stand. Alle Tiere sahen ihre Lebensaufgabe allein im Schaffen und Erhalten des Ganzen. Daraus wie sich jede Ameise voll ihrer Aufgabe widmete war erkennbar das diese keinen anderen Lebenszweck kannte und benötigte als ihren Schwestern und Brüdern zu dienen. Auch die Tiere die Koordinationsaufgaben hatten bis zu den Königinnen erfüllten mit all ihrem Streben allein ihre Aufgaben für alle.

Adam dachte lange über diese Geschöpfe nach. Am Abend fragte er den Vater: "Der Geist deiner Schöpfung zeigt sich mir am deutlichsten im Mit- und Füreinander deiner Geschöpfe. Was gilt es als das Wichtigste zu erkennen?" Jahwe erklärte wie so oft indem er Adam zum Weiterdenken verhalf: "Du hast viele Geschöpfe dieser Erde kennengelernt. Dabei hast du erkannt wie sie füreinander da sind, wie sie von ihren Aufgaben für die Gemeinschaft ausgefüllt leben, wie sie frei und ohne Angst sind. Hast du mehr erkannt?" "Ja," antwortete Adam sofort "jedes Geschöpf ist auf seine eigene, interressante Weise wunderschön. Du mußt deine Schöpfung lieben weil du sie so gemacht hast."

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1.1.3 Die Gefährtin

Eine Besonderheit des Planeten Erde war das die meisten Geschöpfe gleicher Art in mehr oder weniger großen Gruppen miteinander lebten. Nur Adam war das einzige Geschöpf seiner Art. Jahwe beschloss das zu ändern und Adam eine Frau zu geben. Dazu ließ er Adam in einen tiefen Schlaf fallen um eine Gefährtin aus einer Rippe von Adams Körper zu schaffen. So schuf Jahwe eine Beziehung zwischen Mann und Frau die auf der Erde nur zwischen Eheleuten möglich ist. Es sind zwei Körper und doch fühlen sie wie ein Mensch. In dieser Weise fühlen sich die himmlischen Wesen miteinander und mit ihrem Schöpfer verbunden.

1.1.3.1 Zusammengeführt

Als Adam erwachte fand er seine Gefährtin in seiner Nähe. Er fühlte sich sogleich mit ihr verbunden wie mit keinem anderen Geschöpf zuvor. Alles an ihr freute ihn. Er war erstaunt ihr noch nicht früher begegnet zu sein, denn er erkannte sofort das sie zusammengehörten. Das erste was sie von ihm hörte war: "Du gehörst zu mir. Mit keinem Geschöpf bin ich verbunden wie mit dir. Du bist ein Teil von mir und wir werden gemeinsam unserem Schöpfer dienen. Dein Name soll Eva sein."

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1.1.3.2 Gemeinsame Freude

Eva fühlte genau wie Adam von Beginn an eine tiefe Liebe und Verbundenheit zu Jahwe und seiner Schöpfung. Adam war ihr vertraut wie ein Teil ihres eigenen Körpers. Er liebte es ihr Jahwes Schöpfung und besonders auch den Garten zu zeigen. Gemeinsam gestalteten Sie den Garten zu ihrer und ihres Schöpfers Freude. Gemeinsam verbrachten sie ihre Tage mit der Aufgabe Jahwes Schöpfung zu erkennen und zu benennen. Adam war Jahwe zutiefst dankbar für diese wunderbare Bereicherung in seinem Leben. Eva ergänzte und vervollkommnete alle seine Fähigkeiten. Sie sah Aspekte die ihm neu waren und er konnte ihr erklären was er von Jahwe gelernt hatte. Ihre Freude an- und miteinander war vollkommen.

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1.2 Disharmonie

Jesus, der Sohn Jahwes, ist der der den Willen seines Vaters in allen Dingen ausführt. Kein Geschöpf hat eine so innige Beziehung zu Jahwe wie Jesus weil er kein Geschöpf sondern der Sohn Jahwes ist. Wer Jesus sieht, der sieht den Vater. Daher war es auch Jesus der die Schöpfung Jahwes, seines Vaters ausführte und am Leben erhält. Alles was Jahwe tut, tut er durch und mit Jesus seinem Sohn.

1.2.1 Der Neider

Unter den geschaffenen Wesen des Himmels gibt es eine Aufgabenteilung und eine Rangordnung. Dabei ist der höherstehende der Diener derer für die er zuständig ist weil er dazu die besseren Fähigkeiten hat. Das bedeutendste himmlische Wesen war Luzifer der Lichtträger. Er pflegte ständigen Kontakt mit Jahwe und seinem Sohn Jesus. Er war das fähigste Geschöpf Jahwes im Himmel. Allen anderen Engeln vermittelte er den Willen des Schöpfers.

1.2.1.1 Unverstanden

Die Grundlage von Jahwes Reich ist seine Liebe zu seinen Geschöpfen. Grundlage der Liebe ist aber die Freiheit zu jeder Entscheidung. Liebe ohne Freiheit ist nichts als Tünche die keinen Bestand haben kann. Luzifer begann seine Fähigkeiten mit denen von Jesus zu vergleichen. Er berücksichtigte dabei nicht, dass es unmöglich ist die überlegenen Fähigkeiten eines anderen zu erfassen. Man kann diese Fähigkeiten nur feststellen und begrüßen oder beneiden. Der Engelsfürst sah wie Jesus den Willen des Vaters immer sofort erkannte und sogleich die richtigen Maßnahmen zur Umsetzung des Willens Jahwes traf. Er glaubte aber das mindestens ebenso gut ausführen zu können. Waren seine Fähigkeiten doch denen aller anderen Geschöpfe überlegen.

Der Lichtträger begann entsprechende Bemerkungen gegenüber den ihm anbefohlenen Engeln zu machen. Inhaltlich waren seine Anmerkungen noch völlig unverfänglich und klangen eher konstruktiv und hilfreich. Nachdem er bemerkte das bei einigen Engeln solcherlei Kritik durchaus positives Gehör fand, gab er seinen Anwürfen gelegentlich auch einen besorgten Unterton. Dabei waren seine Ausführungen nie eine Kritik an Jahwe dem Schöpfer. Immer mehr stellte er aber den Werkmeister Jesus als gefährlich für die Schöpfung dar. Es gab Engel die darauf hinwiesen, dass die Schöpfung Jahwes vollkommen ist und die Ordnungen des Schöpfers nicht der geringsten Korrektur durch Geschöpfe bedürften. Luzifer und seine ihm anhängenden Engel verwiesen darauf das sie den Willen des Schöpfers ja gerade tun würden indem sie die Fehler Jesu nicht mehr länger tollerieren wollten.

Jahwe und seinem Sohn Jesus waren die Gedanken Luzifers von Anfang an bekannt. Sie zeigten dem Engelsfürsten in Liebe immer wieder die Fehler in seinen Gedanken und Schlüssen. Dessen Reaktion war es aber sich von dem Vater und Jesus immer mehr zurückzuziehen bis er den Kontakt ganz mied. Auch die anderen zweifelnden Engel wurden in diese liebevollen und wahrhaftigen Zurechtweisungen einbezogen. Diese zogen es aber vor den Argumenten Luzifers zu folgen wenn dieser sie scheinbar in sein Vertrauen zog. Schließlich wagte der Lichtträger offen die Vertreibung Jesu und seine eigene Einsetzung an dessen Stelle zu fordern. Ein Drittel aller himmlischen Wesen schloß sich dieser Forderung an. Sie gaben dabei wieder vor Jahwes Willen erfüllen zu wollen um die Schöpfung zu bewahren.

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1.2.1.2 Spaltung

Ein Drittel der Engel war entsetzt über diese Vorgänge und konnte nicht verstehen warum ihre himmlischen Mitgeschöpfe so verblendet waren. Sie erfuhren alle zusammen mit der gesamten Schöpfung in jedem Augenblick ihres Daseins die Liebe des Schöpfers und seines Sohnes Jesus; die Vollkommenheit seiner Ordnungen und deren perfekte Umsetzung durch Jesus. Keinen der Vorwürfe Luzifers und seiner Anhänger fanden sie in Wahrheit bestätigt. Das verbleibende Drittel der himmlischen Bewohner war bereit den Beschuldigungen Luzifers in einigen Bereichen zu folgen. Auch die Erklärungen Jesu in Liebe und Geduld konnten nicht alle Zweifel bei ihnen ausräumen. Sich aber gegen Jahwe ihren Schöpfer zu stellen erschien ihnen als völlig abwegig. Sie erfüllten weiter treu alle ihre Aufgaben und gaben Jahwe und seinem Sohn Jesus allen schuldigen Respekt.

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1.2.1.3 Rebellion

Nachdem sich somit Luzifer und seine Anhänger klar und offen gegen den Willen Jahwes ihres Schöpfers entschieden hatten, verwies Jahwe sie aus seiner Gegenwart und dem Umfeld der himmlischen Geschöpfe. Der Lichtträger wurde seiner Stellung enthoben und von da an Satan genannt. Da wagte der es in seiner Verblendung sich jetzt sogar offen Jahwe zu widersetzen. Die Allmacht des Schöpfers über seine Geschöpfe wies ihn und sein Gefolge in ihre Schranken. Das veranlasste Satan, zusätzlich zu den bisherigen Vorwürfen gegenüber Jesus, jetzt auch die Liebe Jahwes zu seinen Geschöpfen zu verleugnen.

Es gab unverkennbar keine Möglichkeit den abtrünnigen Engelsfürsten und die ihm folgenden Engel zur Liebe Jahwes zurückzuführen. Für ihre eigensüchtigen Motive waren sie bereit die ganze Schöpfung zu opfern. Das widersprach Jahwes himmlischer Ordnung der Größe durch Dienst an aller Kreatur in der Liebe des Vaters. Die Engel in den Himmeln erwarteten das Jahwe nun von seinem Recht als Schöpfer Gebrauch macht und die Existenz Satans und seiner Anhänger beendete. Damit, nahmen sie an, könne die Harmonie der gesamten Schöpfung wieder hergestellt werden. Sie waren zutiefst traurig und erschüttert über den Verlust dieser Geschwister die mit ihnen Teil der Liebe Jahwes waren. Jesus war immer noch bereit alles zu tun um die Gemeinschaft zu erhalten, obwohl er doch der besonders Verleumdete war.

Der Verräter war sich auch sicher das die Vernichtung seiner Existenz Jahwes Konsequenz sei, weil er selber so gehandelt hätte. Das veranlasste ihn allerdings in keiner Weise zur Reue. Lieber wollte er mit seinen Anhängern vernichtet werden als auf seinen Machtanspruch verzichten und der Schöpfung in den Ordnungen des Schöpfers zu dienen. Satan klagte den Schöpfer deshalb weiter an das Jahwe mit einer solchen Entscheidung beweise seinen Sohn Jesus mehr als seine Schöpfung zu lieben. Damit sei klar erkennbar das Jahwes Liebe gegenüber seinen Geschöpfen nur geheuchelt sei und das Jesus ungerechten Nutzen aus dieser Bevorzugung ziehe. Damit würden dann letztlich alle Vorwürfe Satans und seines Gefolges bestätigt. Das Satan alleine den Unfrieden in die himmlische Harmonie gebracht hatte, bestritt er.

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1.2.2 Zweifel

Das erste Menschenpaar führte gemeinsam ein reiches Leben. Reich an Liebe, an täglich neuer Erkenntnis und an vollkommener Aufgabenerfüllung. Je intensiver sie Jahwes Schöpfung verstanden, je tiefer empfanden sie die Liebe in den Ordnungen des Schöpfers. Wenn sie Dinge die sie beobachteten nicht verstanden, fragten sie abends Jahwe und er erklärte ihnen gerne in Liebe die Zusammenhänge. Eines Abends fragte Adam: "Wozu dienen die Himmelslichter?" "Warum bewegen sie sich im Tagesablauf?" Er hatte darüber schon einige male mit Eva gesprochen, sie waren aber zu keiner Erklärung gekommen.

Weltraum"Ihr wisst, daß es ausser eurem Sonnensystem noch eine große Zahl von anderen Sonnensystemen und Galaxien in meiner Schöpfung gibt. Jeder Teil der Schöpfung hat dabei seine besondere Aufgabe und Bedeutung. Alle Teile der Schöpfung sind miteinander verbunden. Kein Teil ist isoliert. Damit sind alle Dinge voneinander abhängig. Die Harmonie, die ihr in der Natur auf eurem Planeten erkennt, ist wiederum Teil der Harmonie aller anderen Planetensysteme. Dies wird durch die aufeinander abgestimmte Bewegung aller Himmelskörper bewirkt, die wiederum grundlegende Abläufe auf eurem Planeten bestimmt. Damit ist der Tages- Wochen- Monats- und Jahresablauf eurer Welt Teil der Harmonie des Kosmos."

Adam und Eva hatten das perfekte Zusammenspiel der kleinsten Teile im natürlichen Kreislauf der Erde beobachtet. Jetzt verstanden sie wie Jahwe diese präzisen und vollkommenen Mechanismen in seiner gesamten Schöpfung eingesetzt hatte. Sie fühlten sich damit über ihre Welt hinaus als Teil der Gedanken und Liebe Jahwes.

1.2.2.1 Schlechter Umgang

Die alte SchlangeDem Satan war ein Platz auf dem Planeten Erde erlaubt von dem aus er mit den Geschöpfen reden durfte. Jahwe hatte diesen Platz Adam mit den Worten gezeigt: "Du weißt das ich diese Schöpfung mit dir teilen will. Du sollst dir alles auf diesem Planeten nach meinen Ordnungen untertan machen. Ich will dir nichts vorenthalten. Du sollst glücklich und von deinem Dienst für mich erfüllt leben. Einzig die Frucht von diesem Baum in der Mitte des Gartens würde dich der Harmonie meiner Schöpfung entfremden. Wenn du von dieser Frucht isst kannst du nicht mehr mit den Geschöpfen des Himmels Gemeinschaft haben. Du wirst dann sterben!"

Adam hatte durch sein Studium der Schöpfung erfahren wie sinnvoll alle Gesetze des Schöpfergottes sind. Manchmal erschloss sich der Zweck der Regelungen sofort, manchmal erkannte Adam erst später warum Jahwe bestimmte Dinge auf eine spezielle Weise festgelegt hatte. Er konnte sich jetzt zwar nicht vorstellen wie irgend etwas ihn aus der liebevollen Gemeinschaft der Geschöpfe ausschließen sollte, erkannte aber doch den besonderen Ernst der Warnung Jahwes. Ganz sicher würde er sich von diesem Ort fernhalten. Wenn der Tag dazu gekommen war würde sein Schöpfer Adam erklären was es dazu zu wissen gab.

Als Adam Eva den Garten zeigte kamen sie auch in die Nähe des Baumes mit den verbotenen Früchten. Eva bemerkte an Adams Verhalten sofort das hier etwas anders war. Sie sah einen besonders stehenden Baum mit herrlichen Früchten daran. Adam erklärte: "Unser himmlischer Vater hat mir geboten nicht von den Früchten dieses Baumes zu essen. Das würde mich aus der Gemeinschaft der Geschöpfe ausschließen und meinen Tod zur Folge haben. Deshalb habe ich bisher lieber Abstand von diesem Platz gehalten. Wenn Jahwe die Zeit für gekommen hält wird er uns sicher mehr dazu erklären." Eva behielt diesen Platz besonders in ihrem Gedächtnis.

Ein Leben ohne Eva war für Adam nicht mehr vorstellbar. Das gemeinsame Erleben und Erfahren der Schöpfung, das Teilen von Gedanken und Ansichten und die tiefe Liebe die sie zueinander empfanden machte ihn vollständig glücklich. Gelegentlich wollte Eva alleine ihren Aufgaben und Vorlieben nachgehen. Wenn sie dann wieder zusammen waren besprachen sie miteinander was sie Neues gesehen hatten und wie es sich in das Ganze einfügte.

Eva wußte von Adam wie die Zeit vor ihrer eigenen Existenz war und wie Jahwe sie als Teil von Adam geschaffen hatte. Adam hatte ihr so etwas voraus was sie niemals ausgleichen konnte. Eva wollte nicht einfach 'nur' ein Teil ihres Mannes sein. Sie empfand Adam gegenüber deshalb keinen Neid, dennoch hatte die Mutter aller Menschen das Bedürfnis nach einer eigenen Herkunft, eigener Erfahrung die sie für Adam noch interressanter machen würde wie sie dachte. Deshalb begann sie sich für den besonderen Baum zu interressieren über den Adam so wenig wusste.

Wenn Eva Adam gegenüber von dem Baum sprach wollte er das Thema nie weiter vertiefen. Die gesamte Schöpfung dieses Planeten war für ihn abwechslungsreich genug. Wovor Jahwe ihn gewarnt hatte, davon wollte er auch weiter nichts wissen: "Eva, warum sollen wir uns um das Wissen über etwas bemühen wovor Jahwe uns gewarnt hat? Unser Leben ist voller Glück und Vollkommenheit. Nichts fehlt uns. Unser himmlischer Vater hat uns mit allem versorgt was wir uns wünschen. Bitte bleibe auch du diesem Ort fern. Wenn es notwendig ist werden wir vom Schöpfer mehr über die Sache erfahren. Ohne seine Führung ist es sicher nicht ratsam eigenmächtig zu forschen." Eva stimmte ihm zu: "Natürlich ist es so wie du sagst. Wenn du auch nicht mehr darüber weißt warten wir bis Jahwe uns mehr darüber erklärt. Sonst wüßte sicher auch niemand etwas dazu."

Dennoch zog es Eva immer wieder zu dem Baum. Im Vergleich zu den anderen Gewächsen des Gartens hatte dieser Baum eine besondere Form und einen abgesonderten Standort. Es war unverkennbar kein Baum wie die anderen. Weil sie wußte wie Adam darüber dachte sprach sie auch nicht mehr mit ihm über ihr besonderes Interresse daran. Sie wollte ihn nicht hintergehen ihre Neigung aber auch nicht aufgeben.

Als Eva eines morgens wieder einmal nachdenklich den Baum betrachtete, näherte sie sich unwillkürlich dem Stamm und stand unter dem ausladenden Blätterdach. Auch das von seiner Krone ausgehende Aroma war anders als alles was sie kannte. Zwischen den herrlichen Früchten sah sie ein Tier welches sich elegant und geschmeidig in ihre Richtung bewegte. Eva war etwas überrascht das die Schlange sie in vernünftiger Redeweise ansprach. Adam und sie hatten innigen Kontakt mit allen Tieren des Planeten. Sie konnten sich mit diesen auch so gut verständigen wie die Tiere sich untereinander verständigen konnten. Eine vernünftige Unterhaltung wie bei den Menschen untereinander oder mit den himmlischen Wesen war mit den Tieren allerdings nicht möglich. Dazu reichte das Verständnis der Tiere nicht aus. Auch nicht bei den sonst auffallend klugen Schlangen.

Um so erstaunlicher war die Anrede der Schlange an Eva: "Ich grüße dich, edle Eva." "Was nennst du mich edel? Ich bin ein Geschöpf wie du." "Das ist so wie du es sagst, edle Eva. Und doch gebührt dir die Ehre des vollkommensten Wesens dieser Welt." "Schlange, warum bist du hier wo wir nicht sein sollen? Ist euch dieser Ort nicht verboten?" "Kein Ort dieser Welt ist dir verboten! Dir ist diese Welt untertan. Es ist dein Recht von allen Dingen dieser Welt Besitz zu ergreifen. Wer sollte dich, edle Eva, daran hindern?" "Adam, von dem ich gemacht bin, hat mir gesagt dieser Ort und die Früchte des Baumes seien schlecht für uns. Wenn wir diese essen, so müssten wir sterben." "Ja, die herrlichen Früchte dieses Baumes sind anders als irgend andere Früchte. Alle Früchte dieser Welt dienen dir als Speise zum Genuss. Diese hier werden deinen geistigen Horizont erweitern." Eva wollte dieses ungewöhnliche Gespräch nicht weiter fortsetzen: "Ich verstehe nicht wozu du so zu mir sprichst. Adam erwartet mich. Wir werden zu einer anderen Gelegenheit wieder miteinander reden." Die Schlange verabschiedete sich in ihrer scheinbar wertschätzenden und doch belustigten Art: "Wann immer du willst, edle Eva, wirst du mich hier zu deiner Verfügung finden."

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1.2.2.2 Die Wahrheit

Als Eva mit Adam zusammentraf war sie immer noch etwas verwirrt von diesem ausserordentlichen Erlebnis. Sie befüchtete allerdings Adam zu verstimmen wenn sie ihm davon erzählte das sie wieder an dem Baum war. Dennoch sprach sie das Thema an: "Adam, glaubst du es wäre möglich das du Jahwe falsch verstanden hast als er über den verbotenen Baum mit dir sprach?" Adam war verwundert: "Nein, der Vater hat alles so gesagt wie ich es dir berichtet habe. Laß uns heute abend mit ihm darüber sprechen." Eva war ein wenig erschrocken über diesen unerwarteten Vorschlag. Sie erwartete das Jahwe von ihrem Gespräch mit der Schlange wusste und dieses zur Sprache bringen würde. Wie Adam darauf reagieren würde war ihr unklar obwohl sie nicht empfand wirklich etwas falsches getan zu haben. Deshalb antwortete sie: "Das ist nicht notwendig Adam. Natürlich hat Jahwe genau das gesagt was du mir berichtet hast. Es ist nur schwierig für mich zu verstehen warum er nicht mehr dazu erklärt hat." "Deshalb werden wir ihn heute fragen. Er hat uns immer alles erklärt was wir nicht verstanden." verkündete Adam fest entschlossen.

Als sie dann am Abend mit Jahwe wie gewohnt zusammentrafen sprach der Schöpfer das Thema gleich von sich aus an: "Der Baum ist der Ort auf diesem Planeten von dem aus mein Verleumder zu euch sprechen darf." Eva war jetzt ganz klar das ihr merkwürdiges Gespräch mit der Schlange nicht verborgen bleiben würde. Sie schwieg deshalb lieber. Adam freute sich das ihr himmlischer Vater wie immer wußte was ihre Herzen bewegte. Was er von Jahwe hörte konnte er sich aber nicht vorstellen: "Wer sollte so dumm sein dich zu verleumden? Und womit? Du hast alle Wesen und alle Dinge in den Himmeln und auf diesem Planeten geschaffen. Alles hälst du mit deinem guten Gottes Geist am Leben. Deine Liebe drückt sich in allen deinen Werken aus." Jahwe erzählte ihnen die traurige Geschichte des Engelsfürsten Luzifer der zum Satan und seinem Gefolge aus Engeln die zu Dämonen wurden. Adam und Eva waren zutiefst erschrocken über diese Vorgänge.

Das Menschenpaar fühlte sich von der Bosheit Satans abgestossen. Nie hätte Eva den Kontakt zu dem Verleumder gesucht wenn sie über dessen Charakter bescheid gewußt hätte. Jahwe hatte sie beide noch einmal vor dem Kontakt mit dem Satan und dem Genuss seiner Früchte gewarnt. Adam bezweifelte nicht das ihr Vater das Problem letztlich aus der Welt schaffen würde. Eva hatte dann von sich aus von ihrem Gespräch mit der Schlange berichtet und versichert wie enttäuscht sie über diesen verlogenen Hinterhalt ist.

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1.2.2.3 Versuchung

Es war einige Zeit vergangen und doch konnte Eva nicht anders als immer wieder über dieses Wesen nachzudenken das es gewagt hatte dem Schöpfer die Stirn zu bieten. Sie hatte auch mit Engeln gesprochen wenn diese den Garten besuchten. Weil die himmlischen Wesen sich dann immer nur traurig und zurückhaltend äusserten sprach Eva sie nicht mehr darauf an. Mit Adam wollte sie auf keinen Falll mehr über den Verleumder reden. Sie wusste das er nichts mehr mit der Sache zu tun haben mochte.

Die Engel hatten ihr auch von den guten Tagen des Luzifer berichtet und wie unverständlich ihnen sein Wandel ist. Wenn sie sich an ihr Gespräch mit der Schlange erinnerte war ihr deren Wesen auch nicht unangenehm in Erinnerung. Gelegentlich ging sie doch wieder in die Nähe des Baumes um einen Blick auf den ehemaligen Engelsfürsten zu werfen. Sie stellte sich dabei versteckt hinter einige Büsche weil sie auf keinen Fall wieder vom Satan angesprochen werden wollte. Es machte auch den Anschein das die Schlange sie nicht bemerkte. Sie bewegte sich meist geschickt und elegant wie immer im Geäst des Baumes, genoss die duftenden Früchte und gab wohltönende, harmonische Klänge von sich. Eva musste sich widerstrebend eingestehen das sie sich die frühere Herrlichkeit des Luzifer an der Schlange vorstellen konnte. Warum nur hatte er sich gegen den Schöpfer gewandt?

Eva wußte immer klarer das sie noch einmal mit der Schlange reden mußte. Jahwe hatte offenbar alles gesagt was er dazu sagen wollte. Sonst wollte offenbar auch niemand mit ihr darüber reden. Für alle anderen schien der Abfall des Satan zwar eine traurige aber eben eine Tatsache zu sein die sich nicht mehr ändern ließe. Das erkannte sie ja auch so doch sie verstand es nicht. Da mußte etwas sein was sie noch nicht kannte.

"Edle Eva, es ist mir eine besondere Ehre und Freude dich wieder hier zu sehen." Wieder dieses freundliche Zuvorkommen mit einer wissenden Belustigung. Eva war davon gleichzeitig angezogen und abgestossen. Ja, jetzt konnte sie sich den mächtigen Luzifer hinter diesen Worten vorstellen. Aber vorsicht! Diesmal war sie gewarnt. So würde er sie nicht fangen. "Du hast mich getäuscht, wie du versuchst die ganze Schöpfung zu täuschen! Doch jetzt kenne ich die Wahrheit über dich!" "Es freut mich aufrichtig, edle Eva, das du dir Gedanken über mich gemacht hast. Wenn ein kluges Wesen wie du nachdenkt wird es die richtigen Zusammenhänge erkennen. Dabei bin ich dir gerne mit all meinen Möglichkeiten behilflich." Das war nicht die von Eva erwartete Antwort. Die Schlange schien tatsächlich ihre Gedanken zu kennen und ihre Probleme zu verstehen. Etwas freundlicher fragte sie: "Warum versuchst du auch mich hier zu täuschen? Jahwe hat uns deine ganze traurige Geschichte erzählt." Leicht erstaunt fragt die Schlange zurück: "Was macht dich traurig an mir? Unterhalte ich mich hier nicht mit dem interressantesten Bewohner am einzigartigsten Ort dieses Planeten? Wenn du das traurig findest weiß ich nicht was Glück für dich bedeutet." Eva musste das fragen: "Was bedeutet denn Glück für dich?" Sofort zeigte die Schlange sich verbindlich, freundlich: "Die Freiheit ist das größte für mich. Ich liebe es meine Entwicklung selbst zu bestimmen. Mit meinen Fähigkeiten will ich Neues schaffen wie es mir gefällt. Dabei sollen alle mit geringeren Möglichkeiten als ich nach meinen Weisungen handeln damit ich meine Ziele zum Besten aller erreiche. Wir dürfen nicht stehenbleiben wo wir sind. Ich will mich mit meinen Fähigkeiten verwirklichen zum Profit aller die mir folgen. Dabei soll jeder diese Freiheit und die Möglichkeiten besitzen das zu verwirklichen was in ihm steckt." In Eva war es wie wenn diese Worte ein Saite in ihrem Inneren zum Klingen gebracht hätten. Das entsprach nicht den Worten Jahwes und schien ihr doch richtig. Sie würde darüber nachdenken. Ohne eine Antwort ging sie nachdenklich fort durch den Garten. Die Schlange zeigte sich keineswegs enttäuscht über ihren wortlosen Fortgang und lies sie auch kommentarlos gehen.

Es blieb Adam nicht verborgen das Eva immer häufiger mit der Schlange sprach. Ihre Freude an der Schöpfung hatte merklich nachgelassen und an den abendlichen Gesprächen mit dem Schöpfer beteiligte sie sich nur noch selten. Adam fürchtete Jahwe würde auch Eva wie Luzifer aus der Gemeinschaft verbannen. Deshalb holte er sich keinen Rat bei ihrem Vater. Wenn Jahwe ihn auf das Verhalten Evas ansprach gab er vor von nichts zu wissen. Alles sei wunderbar wie immer versicherte er.

Den Versuch mit Eva zu sprechen hatte Adam aufgegeben. Was sie ihm erklären wollte verstand er nicht und wollte es auch nicht verstehen. Das war eine ihm fremde Gedankenwelt die er ablehnte. Adam wußte nur das er ohne Eva keine Freude mehr am Leben hätte. Nicht mehr ihre Gegenwart zu fühlen, ihre Stimme zu hören, ihren Liebreiz zu genießen war für Adam unvorstellbar. Kein Preis schien ihm zu hoch dafür.

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1.2.3 Abfall

Es schien unausweichlich das der Tag kam an dem Eva die Schlange nach den Früchten fragte: "Du hast mir gesagt die verbotenen Früchte dieses Baumes würden mich nicht töten sondern meinen geistigen Horizont erweitern. Was meintest du damit?" Jetzt konnte auch der Satan seine Erregung nicht vollständig verbergen. Zu nahe war er seinem größten Ziel: "Du bist wirklich eine kluge Frau, edle Eva. Du hast erkannt wie sehr du von Jahwe getäuscht wurdest. Der Genuss dieser Früchte wird dich in die Lage versetzen das Böse zu erkennen. Damit wirst du Gott gleich sein." Was es bedeuten würde das Böse zu erkennen konnte Eva sich nicht vorstellen. So wissend wie Jahwe zu sein schien ihr aber sehr verlockend. Sie müsste niemanden mehr nach irgend etwas fragen. Im Gegenteil, Eva wäre diejenige die alle Antworten wüsste. Adam wäre ihr für alle Zeiten dankbar wenn sie auch ihm diese Möglichkeit verschaffte. Die Schlange war ihr inzwischen nicht mehr besonders sympatisch. Wenn sie sich auch in dieser Sache als besonders nützlich erweisen sollte. Eva würde schon wissen wie sie ihr Leben in eigener Freiheit ohne die Schlange führen könnte. Schnell entschlossen nahm Eva die von der Schlange angebotenen Früchte für sich und Adam.

1.2.3.1 Erkenntnis

So sehr sie Adam wieder in ihre künftige herrliche Freiheit einbeziehen wollte, beschloss Eva doch zuerst allein eine Frucht zu essen. Sie tat das in einer feierlichen Stimmung an einem ruhigen abgelegenen Ort des Gartens. Nachdem sie die wirklich aussergewöhnlich wohlschmeckende Frucht gegessen hatte stellte sie für sich fest das sie erst jetzt wirklich das Verbot Jahwes übertreten hatte. Mit der Schlange zu reden oder sich am Baum aufzuhalten war ihnen nicht verboten worden. Erst das Essen der Frucht sollte sie aus der Gemeinschaft der himmlischen Geschöpfe ausschließen und ihnen den Tod bringen. Das hatte Eva jetzt getan. So wie sie die himmlischen Geschöpfe kannte würden diese sie wirklich nicht verstehen und sich zukünftig von ihr fernhalten. So wie sie das bei Satan taten.

Wie ein jäher Blitz wurde Eva die Tragweite dessen was sie getan hatte bewußt. Bitter dachte sie: "Der Satan hat mich noch nicht einmal belogen. Jetzt weiß ich was böse ist." Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg. Der Satan würde jetzt seinen Machtanspruch über Eva geltend machen. Er hatte ihr ja alles erklärt. Sie würde in seiner Welt leben müssen die nach seinen Gesetzen bestimmt war. Diese Gesetze beruhten auf dem Recht des Stärkeren nicht auf dem Dienst füreinander. Das hatte sie gelernt und in ihrer Verblendung für einen Vorteil für sich gehalten. War sie mit Adam denn nicht das fähigste Geschöpf dieses Planeten? Das sie ihr Handeln vor Jahwe nicht ungeschehen machen konnte wußte sie. Was sollte sie nur tun?

Da fiel Eva ihr liebender Adam ein. Sie wußte wie viel sie ihm bedeutete. Wenn niemand mehr in Liebe zu ihr stehen würde so bliebe Adam als Einziger bei ihr. Darauf vertraute sie. So schnell sie konnte suchte sie ihren Mann den sie dann im Garten fand. Die Früchte trug sie gedankenlos noch immer bei sich.

Als Adam Eva in völlig verstörtem Zustand auf sich zukommen sah fielen ihm sogleich die Früchte in ihren Händen auf. Für ihn gab es keinen Zweifel was das bedeutete: Jetzt würde Jahwe Eva ohne Gnade von ihm nehmen. Ihr Leben in vollkommener Gemeinsamkeit wäre beendet. Es gab für Adam kein Zögern für die scheinbar einzig mögliche Lösung: Adam nahm Eva eine Frucht aus der Hand und aß diese auf.

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1.2.3.2 Schuld

"Jetzt werden alle uns als Übertreter der Ordnungen des Schöpfers erkennen." sagte Adam entmutigt als er die Frucht gegessen hatte und Eva wieder ansah. Beide fühlten sich nackt und schuldig. Sie beschlossen sich Kleidungsstücke aus Blättern zu machen. Ähnlich den Fellen der Tiere die sie kannten. Eva fragte: "Was sollen wir jetzt tun?" Sie war noch immer zu keinem klaren Gedanken fähig. Es war nicht ihre Absicht Adam mit in ihr Unglück zu stürzen und doch war es ihr ein Trost das er sich sofort an ihre Seite gestellt hatte. Adam dachte mit ernstem Schrecken an seine nächste Begegnung mit ihrem himmlischen Vater. Er hatte spontan gehandelt in der Angst Eva zu verlieren. Jetzt erinnerte er sich an den von Jahwe verheißenen Tod für ihr Handeln. Adam fiel sein Gespräch mit dem Schöpfer über den Tod der Tiere wieder ein. Er wollte nicht sterben. Wieder zu einem Nichts werden. Wie wohltuend war damals die Versicherung des Vaters gewesen das sie nicht sterben müssten, genauso wie die himmlischen Wesen. Adam beantwortete deshalb Evas Frage: "Wir müssen uns verstecken bevor der Vater in den Garten kommt damit er uns nicht findet und wir sterben müssen." "Verbergen? Vor Jahwe? Wie willst Du das machen? Das ist doch Unsinn!" war Evas Antwort. "Das ist alles was wir jetzt tun können. Vielleicht läßt er uns in Ruhe wenn er uns nicht mehr vorfindet." Eva war sichtlich nicht überzeugt, folgte Adam aber doch an einen einsamen Ort des Gartens in dichtes Gestrüpp.

Wie jeden Abend betrat der Schöpfer auch an diesem den Garten und fragte Adam sogleich warum er sich versteckt halte. Eva sah Adam an um ihm zu zeigen das sie ein Verbergen vor Jahwe gleich für sinnlos gehalten hatte. Adam gab also Antwort: "Ich fürchte mich weil du meine Schuld siehst." "So hast du mein Gebot missachtet und von der Frucht des Baumes gegessen!" war die Feststellung des Allwissenden. Adam wollte das wieder alles so war wie im Anfang. Er glaubte zu erkennen das allein Eva schuld daran war das er sterben sollte. Seine Liebe zu ihr erschien ihm nun als großer Fehler. Aber mußte er denn diesen Irrtum nicht begehen? Er war einsam unter allen Geschöpfen gewesen und Eva schien die Erfüllung aller seiner Wünsche zu sein. Ohne sie würde er seinem Schöpfer treu sein können. Deshalb schrie Adam die Antwort heraus: "Die Frau die du aus mir geschaffen hast hat mich verführt. Sie gab mir die Frucht und ich habe gegessen." Dabei war Adam von Eva weggetreten und diese stand nun alleine im Versteck.

Eva war wie vom Donner gerührt als sie Adams Worte hörte. Ja, sie wollte nicht das Adam um ihretwillen verdarb. Doch hätte sie niemals von ihm erwartet das er sie so verraten würde. Das der Satan sie belogen und getäuscht hatte erschien ihr inzwischen folgerichtig nach dessen Charakter. Das Jahwe sie nicht verstand und keine Gnade für sie kennen würde nahm sie hin. Das Adam sie verriet war mehr als sie noch tragen konnte. Nachdem Jahwe sie fragte warum sie das getan habe antwortete sie nur noch müde: "Die Schlange am Baum hat mich betrogen das ich ihr glaubte und von den Früchten aß."

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1.2.3.3 Urteil

Alle geschaffenen Wesen verfolgten diese Szene. In den Himmeln war die Frage immer noch offen was mit dem Satan und seinen Nachfolgern geschehen würde. Bisher hatte der Schöpfergott nur jeweils einen Platz auf allen Welten eingerichtet von dem aus der Verleumder berechtigt war zu den Wesen zu sprechen die bereit waren ihm zuzuhören. Allein auf der Erde war dem Verführer das mit Eva gelungen. Mit dem heutigen Ereigniss war geschehen was alle befürchtet hatten: Wieder waren Geschöpfe dem Satan gefolgt und hatten die wunderbaren Ordnungen Jahwes übertreten. Würde das niemals ein Ende haben? Würde die Harmonie in Jahwes Schöpfung niemals wieder vollkommen sein?

Jetzt verkündete der Allmächtige das Vernichtungsurteil über den Satan und seine Anhänger: Die Erde soll für eine begrenzte Zeit das Reich der Abtrünnigen werden. Dem Satan wird auf dem gesamten Planetensystem alle Möglichkeit gegeben die Bewohner der Erde nach seinen Zielen zu beeinflussen. Damit sollte er seine Behauptungen beweisen ein besserer Führer zu sein. Doch werden Menschen die Möglichkeit haben die falschen Gesetze Satans und guten Ordnungen Gottes zu erkennen indem Jahwe dies den Menschen immer wieder offenbart. Jesus der Sohn Gottes wird als Mensch unter Menschen in Satans Reich, zu dem die Erde jetzt geworden ist, geboren. Er führt ein Leben nach den Ordnungen des Vaters in der Liebe zu seinen Geschöpfen. In keinem Fall macht Jesus sich als Mensch der Übertretung irgend eines Gesetzes der Schöpfung schuldig obwohl er dieselben Neigungen zur Übertretung hat wie alle Geschöpfe. Der Satan wird den Sohn Gottes, der ohne sich nach den himmlischen Ordnungen schuldig zu machen in Satans Reich lebt, dennoch ungerecht töten. Daran werden alle geschaffenen Wesen in den Himmeln den bösen und verderblichen Charakter des ehemaligen Engelsfürsten erkennen. Dessen Vernichtung wird dann von der gesamten Schöpfung als gerecht und notwendig empfunden. Weil Jesus ungerecht und ohne Schuld ermordet wird kann der Vater ihn wieder zum Leben erwecken und ihn in seine alte Stellung einsetzen. Für die Übertretungen der Menschen die Gottes Liebe und gerechten Gesetze erkannt haben wird Jesus durch seinen Tod die Schuld tragen. Damit können diese Menschen gerecht in die Himmel aufgenommen werden als hätten sie nicht gesündigt. So wurde das Urteil über den Satan und seine Anhänger gerechtfertigt und allen Bewohnern der Erde die Möglichkeit zur Rückkehr in die himmlische Harmonie Jahwes ermöglicht.

Die Verkündigung dieses Planes zur Erlösung der gesamten Schöpfung von dem Fluch den Satan über sie gebracht hatte erschütterte die Wesen aller Himmel. Sie erkannten die Gerechtigkeit Gottes und die Liebe des Schöpfers seinen Sohn für seine Geschöpfe zu geben. Jesus der von allen geliebte Sohn des Schöpfers wollte sich in die Hände des Bösen begeben. Sich sogar von diesem töten lassen. Viele Engel protestierten und boten sich selbst für diesen Dienst an. Doch mussten sie einsehen das sie dazu nicht fähig sein würden. Der Satan hatte Jahwe schon für unfähig erklärt das Problem zu lösen und erkannte nun wie klein seine Chancen waren den mächtigen Jesus zu besiegen. Dennoch redete er sich und seinen Anhängern ein das Jesus in einem Reich das sie aufbauen würden nicht siegen könnte. Er dachte ihn genauso wie Adam und Eva verführen zu können.

Auch Adam verstand die Möglichkeit zu ihrer Rettung vor dem sicheren Tod. Jahwe verdeutlichte ihnen den Plan indem er einige Tiere vor ihren Augen tötete und Adam und Eva die Felle der Tiere zur Kleidung gab. Niemals zuvor wurde das Leben von Geschöpfen auf der Erde gewaltsam beendet. Die ersten Menschen verstanden in dieser Handlung Jahwes das die Blöße ihrer Schuld nur durch den Tod von Unschuldigen bedeckt werden konnte.

Die Menschen wurden aus dem Garten verwiesen damit sie nicht weiter Zugang zu der Quelle des ewigen Lebens haben. Sie würden den Tod wie die Tiere erfahren wenn ihre Lebensspanne beendet war. Eva musste die Kinder die sie zeugten in ihrem Körper tragen und unter Schmerzen gebären. Sie muss sich weiterhin Adam unterordnen und ihm folgen. Adam würde von nun an für ihre Lebensnotwendigkeiten hart arbeiten müssen. Sie würden erfahren das nur in Gottes Nähe und seinen Ordnungen das Heil ist.

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2 Ausgeschlossen

Jahwe stellte einen Engel als Wächter vor den Eingang des Gartens den Adam und Eva nun nicht mehr betreten durften. Sie gehörten nicht mehr zur himmlischen Gemeinschaft. Es bedurfte eines Wächters weil ihnen nicht mehr zu trauen war.

2.1 Änderungen

Alles hatte sich geändert. Sie selbst hatten viele ihrer körperlichen Möglichkeiten verloren. Was im Garten Freude machte bereitete nun Mühsal oder war gar nicht mehr zu bewältigen.

2.1.1 Allein

Die himmlischen Wesen hielten sich fern von den Menschen. Zu unverständlich war ihnen das Verhalten von Adam und Eva. Sogar der Satan hatte jetzt kein Interesse mehr an ihnen. Sein erstes Ziel mit den Menschen war erreicht.

2.1.1.1 Verraten

Eva zeigte sich an allen weiteren Vorgängen unbeteiligt. Adam wollte mit ihr über die Möglichkeit zur Rettung sprechen die Jahwe verheissen hatte aber sie hatte sich nur wortlos abgewandt. Seidem versuchte Adam nicht mehr mit ihr zu reden. Doch war ihm anzumerken wie sehr er seinen Verrat bereute.

Sie war sich bewußt das alle jetzt sie für schuldig erklärten. Jeder Blick und jedes Wort Adams schienen ihr eine Anklage zu sein. Und doch mußte sie so handeln wie sie es getan hatte! Gewiß, sie würde nie mehr so auf andere vertrauen; Sich so vorführen lassen. Wenn sie dafür jetzt sterben sollte dann lieber heute als morgen!

Eva wäre lieber allein gewesen um einfach auf das Ende zu warten. Doch die zuvor so vertraute Schöpfung erschien ihr auf einmal feindlich und drohend. Es wurde nachts kalt und der Morgentau durchnäßte sie so das sie trotz ihrer Felle als Bekleidung froren. Adam hatte deshalb eine Schutzhütte mit einem Blätterdach gebaut. Irgendwie war er auf die Idee gekommen ein Feuer in der Hütte zu machen. Daran konnten sie sich jetzt nachts wärmen. Eva blieb so lieber bei Adam der ihr doch noch vertraut war und für sie sorgte. Er hatte versucht mit ihr über die Hoffnung zu reden die er sich aufgrund der Worte Jahwes machte aber sie konnte in ihrem Schmerz keine Hoffnung empfinden.

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2.1.1.2 In der Pflicht

Adam warf sich selbst immer wieder vor wie er es hatte soweit kommen lassen. Er hätte unbedingt jeden Kontakt zwischen Eva und der Schlange unterbinden müssen. Jetzt konnte er doch sehen wie schutz- und hilfsbedürftig seine Frau war. Das würde niemals wieder geschehen. Er würde für Eva da sein bis der von Jahwe verheissene Retter kam.

Das Leben war sehr viel schwieriger geworden als zuvor. Sie brauchten Kleidung die verschliss, Nahrung die verdarb und zubereitet werden musste, eine Wohnung die zerfiel und sie ermüdeten bei ihren Verrichtungen. Eva wollte ihre Wohnstätte möglichst wenig verlassen, deshalb erledigte sie die Aufgaben wie Essenszubereitung, Kleidungsanfertigung und Sauberkeit die in der Hütte getan werden konnten. Adam hätte gerne alles getan aber er war dazu einfach nicht in der Lage. Es schien auch das Eva so wieder mehr von ihrer Umgebung wahrnahm und sich manchmal sogar über eine Verbesserung ihrer Lebensumstände freuen konnte.

Jetzt war es sehr nützlich für sie die Schöpfung so intensiv studiert zu haben. Vieles was sie über die Naturgesetze, die Tiere und die Pflanzen wußten konnten sie zur Erleichterung ihres Lebens verwenden. Vieles mußten sie aber auch oft erst schmerzlich lernen. Sie entdeckten schnell wie nützlich und notwendig Wasser in ihrem neuen Leben ist. Ihren Körper reinigen zu müssen war zum Wohlbefinden notwendig. Manche Früchte waren erst genießbar nachdem sie gekocht wurden. Kleidung und Eßgeschirr mussten nach Gebrauch gereinigt werden. Adam hatte gelernt Geschirr, Waschtrog und Wasserleitungen aus Holz herzustellen. Zu Beginn verwendete er dazu Werkzeuge aus verschiedenem Stein und Holz. Später lernte er Metalle aus Erzen zu gewinnen. Die chemischen und physikalischen Kenntnisse dazu hatte er sich schon in den glücklichen Jahren angeeignet. Eva lernte Lebensmittel gesundheitserhaltend und stärkend zuzubereiten und zu konservieren sowie Kleidung aus Pflanzenfasern herzustellen. Da sie für die Hausarbeiten zuständig war oblagen ihr auch Hygiene und Ordnung im Haus das Adam inzwischen anstatt der Hütte konstruiert hatte. Evas Wissen über die Biologie, auch der Kleinstlebewesen, gaben ihr dazu den notwendigen Ausgangspunkt. Jeder Tag war so mit schweren und mit erfreulichen Tätigkeiten angefüllt. Die gemeinsamen Aufgaben und die gegenseitige Abhängigkeit verdrängten die traurigen Erlebnisse immer öfter. Über die täglichen Dinge konnten sie auch wieder miteinander reden. Doch war beiden der tiefe Spalt zwischen ihnen immer bewußt.

An einem Tag kam Adam stark hinkend mit einer tiefen Wunde am linken Bein zum Haus zurück. Er rief Eva mit Panik in der zitternden Stimme: "Eva komm bitte schnell und hilf mir." Als Eva sofort zu ihm eilte und das Blut aus der Wunde fließen sah erschrak sie bis in ihr Herz. Es sah aus wie bei den Tieren die Jahwe für ihre erste Kleidung getötet hatte. "Was ist geschehen? Mußt du jetzt sterben für unsere Übertretung?" rief sie entsetzt und klammerte sich sogleich an Adams Arm. Der antwortete mit beruhigender aber doch schmerzerfüllter Stimme: "Nein, ich war einen Moment unachtsam und da traf mich die eigene Axt beim Fällen eines Baumes für unseren Stauwall. Weißt du was wir tun können? Es schmerzt sehr und ich kann fast nicht mehr stehen." Eva war sofort klar was sie tun mußte: Sie half Adam auf die Sitzbank vor dem Haus, wies ihn an seine Hand fest auf die blutende Wunde zu halten um den Blutfluß zu stoppen, holte einige desinfizierende Blätter, weiche Pflanzenfasern und stabile, flache Blätter aus ihrem Vorrat. Damit machte sie einen festen Verband um Adams Bein. Davon schien er kaum noch etwas zu spüren. Eva legte eine weiche Stütze unter seinen Kopf und setzte sich auf einen der Stühle direkt neben ihren Mann. Sie wußte das er sehr viel Blut verloren haben mußte und deshalb so schwach war. Was in seinem Körper vorging konnte sie sich sehr gut vorstellen. Deshalb wollte sie ihm jetzt erst einmal Ruhe verschaffen und dann besonders stärkendes Essen in flüssiger Form geben. Adam war offensichtlich eingeschlafen. Kalter Schweiß begann seine Stirn zu bedecken. Eva holte sogleich warme Decken aus dem Haus um ihn warm zu halten. "Ist es möglich das er jetzt stirbt?" waren ihre verzweifelten Gedanken. "Werde ich hier allein zurückbleiben?"

Hier draußen durfte Adam nicht liegen bleiben. Es wurde bald Abend und die Kühle der Nacht konnte dem Verletzten nur schaden. Eva lief schnell ins Haus und bereitete Adams Lager vor. Dann trug sie ihren Mann auf seine Schlafstelle und deckte ihn wieder zu. Es war schwer und anstrengend für sie doch auch ihr Körper hatte noch viel seiner Kraft aus der früheren Zeit bewahrt. Sie bereitete schnell eine Brühe aus kraftspendenden Pflanzen und setzte sich damit wieder zu Adam. Er war noch immer nicht bei Bewußtsein und reagierte nicht auf ihre Ansprache. Wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen wurde würden seine Organe nicht mehr arbeiten können. Eva mußte erreichen das er die Brühe zu sich nahm. Durch intensives Zureden versuchte sie Adam zu wecken aber er reagierte kaum auf sie. Seine Stirn fühlte sich immer kälter an. Gelegentlich lief ein Zittern durch seinen mächtigen Körper. Seine Haut war fahl wie die Asche eines ausgebrannten Feuers. So würde Adam den Morgen nicht mehr erleben. Daran zweifelte sie nicht. Eva spürte wie ihre Augen sich mit Tränen füllten. Der erste Mensch auf dieser Erde weinte.

Wieder wußte Eva genau was jetzt zu tun war: Sie hatten seit dem Verweis aus dem Garten nicht wieder mit Jahwe gesprochen. Eva wußte das sie jetzt nur dort Hilfe finden konnte. Also ging sie ohne zu zögern durch die Dunkelheit der Nacht zum Eingang des Gartens vor dem ein bewaffneter Engel ihr den Eintritt verwehrte. "Ich muß mit dem Vater sprechen!" flehte sie. "Ich höre dich meine Tochter und weiß um dein Leid. Dein Mann wartet in eurem Hause auf dich. Er wird nicht sterben. Aus euch wird der Retter geboren werden." Eva hatte Jahwe gegenüber eine Scheu die sie zuvor niemals gekannt hatte. Sie spürte das sie nun einer anderen Welt angehörte. Die Gegenwart der himmlischen Wesen wirkte einschüchternd auf sie. Doch sie vertraute auf Jahwes Versprechen und lief so schnell sie konnte nach Hause. Dort erwartete Adam sie tatsächlich. Er war sehr aufgeregt und hatte sich offensichtlich gerade bereit gemacht das Haus zu verlassen: "Eva, ich bin erwacht und du warst nicht zu finden. Ich habe dich grufen aber du gabst keine Antwort. Wo warst du nur?" Er sank nach diesen Worten erschöpft auf sein Lager zurück. Lies sie aber nicht aus den Augen. "Ich habe den Vater um Hilfe gebeten. Er hat mir gesagt das du hier auf mich wartest. Hier diese Brühe habe ich für dich zubereitet. Du mußt das essen damit neues Blut in deinen Adern gebildet werden kann. Dann wird es dir wieder besser gehen." Damit flößte sie ihm die Nahrung ein. Adam schlief daraufhin gleich wieder ohne weitere Regung. Der Verband hatte sich gelockert und etwas frisches Blut war ausgetreten als Adam aufgestanden war und das Bein belastet hatte. Nachdem Eva den Verband löste trat kein neues Blut aus. Adam war wie ohne Bewußtsein und spürte anscheinend nichts. So konnte Eva die Wunde jetzt erst einmal mit einem desinfizierenden Pflanzensud reinigen und dann wieder neu verbinden. Der kalte Schweiß auf Adams Stirn war verschwunden und seine Hautfarbe deutlich gesünder wenn auch noch immer sehr blaß. Erschöpft legte Eva sich neben Adams Lager zum Schlafen um sofort für ihn da sein zu können wenn er Hilfe brauchte.

Es dauerte einige Tage bis die Wunde sicher zugeheilt war. Der Heilungsprozess wurde von Eva mit Pflanzen unterstützt deren Wirkung sie gut studiert hatte und verstand. Adam war bald wieder in der Lage sich so gut wie vor dem Unfall zu bewegen. Nur eine Narbe erinnerte ihn noch an seine Unachtsamkeit. Er hatte sich vorgenommen nicht noch einmal ihre Existenz so zu gefährden. Die Angst Evas allein zurückzubleiben hatte ihn tief bewegt und an seine besondere Verantwortung für sie beide und ihren Nachkommen den Retter erinnert.

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2.1.1.3 Die Tierwelt

Seitdem Adam und Eva regelmäßig nachts schlafen mussten, wie sie es zuvor bei den Tieren beobachtet hatten, träumten sie auch. Der Inhalt ihrer Träume war meist beunruhigend und schwer verständlich für sie. Eva wollte darüber nie reden. Nach dem Ereignis mit Adams Verletzung sprach Jahwe klar und verständlich im Traum zu Adam: "Du hast gesündigt an mir und meinen Ordnungen. Wie du von mir erfahren hast wird unschuldiges Blut dich von deiner Schuld befreien. Im Gedenken daran sollen du und deine Nachkommen mir ein tägliches Abendopfer durch das Blut eines reinen unschuldigen Tieres bringen. So wie du mich hast tun sehen." Als Adam erwachte stand er auf und nahm eine kleine Ziege von den Tieren die Eva an die Nähe des Hauses gewöhnt hatte um Milch und Ziegenhaar von ihnen zu gewinnen. Mit dem Tier ging Adam zu einer Waldlichtung, etwa eine halbe Stunde Fußweg vom Haus entfernt, die er gut kannte und baute dort aus Steinen einen Altar. Die kleine Ziege band er dort so an das sie die Blätter von den umliegenden Pflanzen fressen konnte. Dann kehrte Adam zu ihrem Haus zurück um mit Eva zu frühstücken.

Während der Mahlzeit fiel Eva auf wie nachdenklich ihr Mann wirkte. Deshalb fragte sie: "Was beschäftigt dich? Du hast heute morgen noch kaum ein Wort gesagt." Adam war die Antwort sichtlich schwer: "Jahwe hat heute nacht im Traum zu mir gesprochen." Eva zeigte sofort ein verschlossenes Gesicht und machte sich an den Lebensmitteln für den Tag zu schaffen. Aber Adam wollte jetzt mit Eva über seinen Traum reden: "Er hat von mir verlangt täglich zum Abend ein unschuldiges Tier zu opfern!" "Zu opfern? Du meinst zu töten wie er es getan hat um uns die Felle zu geben? Aber wir haben doch jetzt gute Kleidung aus den Pflanzenfasern und Ziegenhaaren. Die Tiere vertrauen uns. Ich will nicht das du jeden Tag ein Tier tötest. Wozu sollte das gut sein?" "Jahwe hat es uns doch erklärt. Es ist möglich das wir von unserer Schuld freikommen. Das wir nicht den ewigen Tod sterben müssen. Das wir wieder Teil der Gemeinschaft werden." "Weißt du nicht mehr welchen schrecklichen Ausdruck das Tier in seinen Augen hatte als Jahwe es tötete? Das will ich nie mehr sehen. Das ist zu grausam." "Eva wir müssen den Weisungen des Schöpfers folgen! Er ist nicht grausam. Das Opfer soll uns an unsere Schuld erinnern." "Ich denke doch an nichts anderes!" brach es aus ihr heraus "Wenn ich nicht wäre würdest du noch im Garten leben. Geh du zu ihm. Vieleicht wird er dir vergeben wenn du dich von mir trennst." Adam nahm sie schnell in seine Arme auch wenn sie sich anfänglich dagegen wehrte. Er sah wie sie weinte: "Deine Schuld ist nicht größer als das was ich getan habe. Wir beide haben den der uns nur Gutes gegeben hat zutiefst enttäuscht. Er hat sich aber nicht von uns abgewandt. Jesus, sein eigener Sohn, will unsere Schuld tragen damit wir wieder frei sind. Das ist für den himmlischen Vater und den Sohn eine tödliche Gefahr. Daran wird uns die Todesangst der Opfertiere erinnern."

Eva spürte das Adam hier nicht seine eigenen Überlegungen aussprach sondern es war als ob Jahwe durch ihren Mann reden würde. Sie wagte deshalb nicht mehr noch etwas dazu zu sagen. Es gab auch nichts mehr was sie hätte einwenden können. Dennoch war ihr die Vorstellung der täglichen Opferung in ihrem Innersten zuwieder.

Es war Zeit ihrer täglichen Arbeit nachzugehen. Adam wußte auch nicht was er seiner Frau noch erklären sollte. Wie sollte er reagieren wenn sie weiterhin ihrem Schöpfer mißtraute? Der Allmächtige würde nicht unendlich Geduld haben. Mir ihrem Verweis aus dem Garten hatte Adam gesehen das der Herr keine Gnade kannte wenn ein Geschöpf ihm widerstand. Beide sprachen während des Tages nicht mehr darüber. Doch der der Abend war eine bange Erwartung für sie.

Die Tiere waren weiterhin sehr zutraulich zu den Menschen. Adam und Eva fühlten sich mit ihnen genauso verbunden wie zuvor im Garten. Eva war

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2.1.1.4 Der Sabbat

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3 Die Nachkommen
3.1 Erfahrungen
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4 Ein langes Leben
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